Manchmal glauben selbst erfahrene Yogapraktizierende, dass die perfekte Ausführung einer Bewegung das alleinige Ziel ist. Aber ist das wirklich der Kern? In meiner Erfahrung – und
ich habe viele Menschen auf diesem Weg beobachtet – geht es oft weniger um die äußere Form als um das, was im Inneren passiert. Bewegung wird zu einem Mittel, den Körper zu
verstehen, nicht zu beherrschen. Und hier liegt ein Missverständnis: Viele traditionelle Ansätze setzen darauf, dass ein bestimmtes Muster für alle passend ist. Doch was, wenn der
Körper anders spricht? Was, wenn diese universellen Muster nicht universell sind? Unsere Perspektive auf Bewegungsmuster im Yoga hinterfragt genau diese Annahmen. Es geht nicht
darum, eine Abfolge zu wiederholen, sondern zu erkennen, was wirklich gebraucht wird. Besonders für Physiotherapeuten, Körpertherapeuten und Yogalehrer, die mit spezifischen
Herausforderungen ihrer Klienten konfrontiert sind, eröffnet dieser Ansatz neue Möglichkeiten. Sie lernen, Bewegung als Sprache zu verstehen – eine Sprache, die individuell ist,
die Nuancen hat, die manchmal leise flüstert und manchmal deutlich spricht. Warum sollten wir uns also von starren Lehrmethoden einschränken lassen, wenn der Körper selbst so viel
mehr erzählt? Ich denke an einen Moment zurück, als ich mit einer Yogalehrerin sprach, die seit Jahren unterrichtet. Sie sagte: "Ich habe immer gedacht, ich müsse meinen Schülern
zeigen, wie sie die perfekte Haltung erreichen. Aber jetzt merke ich, dass es mehr darum geht, ihnen zuzuhören." Genau das ist der Punkt. Unsere Arbeit stellt die Verbindung her
zwischen dem, was der Körper wirklich braucht, und dem, was wir ihm oft aufzwingen. Und manchmal – das finde ich besonders spannend – ist es gar nicht die Technik, die uns
weiterbringt, sondern die Bereitschaft, alte Muster loszulassen.
Die Struktur des Trainingsprogramms ist aufgeteilt in Module, die jeweils aus mehreren Sektionen bestehen. Manche Module bauen direkt aufeinander auf,
andere stehen eher nebeneinander – so hat man manchmal das Gefühl, dass man selbst entscheiden kann, was zuerst dran ist. Zum Beispiel gibt es ein Modul, das sich nur mit der Atmung
beschäftigt. Aber nicht nur die Technik, sondern auch, wie die Atmung in Bewegungsabläufe integriert wird. Das ist nicht immer linear; man springt manchmal zwischen Theorie und
Praxis hin und her. Interessant ist, wie das Material präsentiert wird. Es gibt Videos, PDFs und ab und zu auch interaktive Elemente. Die Interaktivität ist dezent, aber gezielt
eingesetzt. Zum Beispiel bei einer Sequenz, wo man verschiedene Übergänge zwischen Posen ausprobieren soll—man bekommt keine klare Anleitung, sondern eher Fragen, die zur Reflexion
anregen. Das fühlt sich manchmal ein bisschen offen an, fast chaotisch, aber genau das scheint der Punkt zu sein. Die Teilnehmerinnen sollen sich selbst in die Bewegung
hineinfühlen, statt nur zu kopieren. Didaktisch ist das Ganze durchzogen von einem Ansatz, der den Körper als Lerninstrument betrachtet. Es geht nicht nur um das Was, sondern auch
um das Wie. Wie fühlt sich eine Bewegung an? Wie verändert sie sich, wenn man die Aufmerksamkeit verschiebt? Diese Art von Fragen tauchen ständig auf, manchmal fast zu oft. Aber
vielleicht liegt darin der eigentliche Wert des Programms – es zwingt einen, den Autopiloten abzuschalten.